Waldorfpädagogik
Was möchte der Waldorfkindergarten?
Wir sind offen für neue und innovative Impulse zur Weiterentwicklung unserer Pädagogik. Mit unserer Arbeit möchten wir aktiv dem Schutz der Kindheit als solcher dienen, indem wir die altersgemäßen Lebens- und Entwicklungsbedingungen der Kinder achten und zur Grundlage des pädagogischen Handelns erheben. Die Nachahmung und das Vorbild, der Rhythmus und die Wiederholung sind die bedeutenden Gesichtspunkte für die Erziehung des Kindes. Je rhythmischer wir den Tag, die Woche und den Jahreslauf gestalten, desto sicherer kann sich das Kind im Rhythmus wiegen und entwickeln.
Im ersten Jahrsiebt steht die Bildung des physischen Leibes im Vordergrund, also vor allem das, was die Kinder mit dem Körper an Bewegungen, Tätigkeiten und Geschick erlernen. Dies den Kindern durch Bewegen, Handarbeit, Werken, Spielen und vieles andere zu ermöglichen, heißt, dem Willen den Weg in die Welt zu ebnen. Kraftvoll und scheinbar unermüdlich erleben wir das Kind im Bauen mit Tischen, Stühlen und Brettern. Dann aber wieder sanft und liebevoll beim Spiel in der Puppenecke, am Boden oder im mitfühlenden und helfenden Umgang miteinander. Alle hauswirtschaftlichen und handwerklichen Tätigkeiten, die immer wiederkehrenden Abläufe – der Rhythmus des Tages, der Woche, des Monats und des Jahres – ermöglichen dem Kind, seinen Willen und seine Konzentrationsfähigkeit zu stärken. Es findet darin Sicherheit, Halt und Kraft. Im Kindergarten sind die Gewohnheiten ein wichtiges pädagogisches Element, um in Verbindung mit Ritualen gewaltfrei Disziplin herzustellen und Methoden und Verhaltensweisen selbstverständlich werden zu lassen. Prägend und wesentlich für das Kind ist auch hier die Lebensfreude, die der Erwachsene im Umgang mit allem, was um ihn ist, nach außen weitergeben kann. Kinder lernen einerseits durch vorgeplante, sinnvolle und geordnete Handlungsabläufe und andererseits durch Freiräume zum Spielen, in denen sie ihre eigenen Impulse entfalten können.
Der Waldorfkindergarten und seine Erziehenden wollen dem Kind zwischen den 3. und 7. Lebensjahren helfen, den Körper gesund, die Seele stark und den Geist neugierig zu machen. Dies gelingt, wenn die Erwachsenen die dem Kind innewohnenden Nachahmungskräfte fördern. Durch das erwachsene Vorbild wird das Kind zum spontanen, fantasievollen Tun angeregt. Im lebendigen Spiel kann das Kind seinen Körper spüren und stärken.
Sozialverhalten und Sprache üben
Im schaffenden Spielen und Tun, in Reigen, Märchen, Fingerspiel, Rollenspiel und auch beim täglichen Mithelfen bei allerlei Dingen im hauswirtschaftlichen Bereich entwickeln die Kinder ihre sozialen Kompetenzen und ihre sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten. So entwickeln und erleben die Kinder z.B. beim täglichen Zubereiten des frischen Essens und den gemeinsamen Mahlzeiten Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, gegenseitige Unterstützung und die Kraft von gemeinsamen Ritualen.
Der Wille des Kindes braucht Nahrung
Kraftvoll und scheinbar unermüdlich erleben wir das Kind im Bauen mit Tischen. Stühlen und Brettern. Dann aber wieder sanft und liebevoll beim Spiel in der Puppenecke, am Boden oder beim wöchentlich stattfindenden Waldtag. All diese hauswirtschaftlichen und handwerklichen Tätigkeiten, die immer wiederkehrenden Abläufe – der Rhythmus der Woche, des Monats und des Jahres – ermöglichen dem Kind, seinen Willen und seine Konzentrationsfähigkeit zu stärken. Es findet darin Sicherheit und Kraft. Prägend und wesentlich für das Kind ist auch hier die Liebe und Freude, die der Erwachsene im Umgang mit allem, was um ihn ist, nach außen weitergeben kann. Kinder lernen einerseits durch vorgeplante, sinnvolle und geordnete Handlungsabläufe und andererseits durch Frei-Räume zum Spielen, in denen sie ihre Impulse entfalten können.
Das Denken des Kindes entwickeln
Ob im Freispiel, im Reigen, im Fingerspiel oder im Märchen – Überall, wo sich das Kind betätigen kann, geben wir ihm die Möglichkeit, seine Intelligenz auszubilden. Beweglichkeit im Denken ist heute in vielen Berufen gefragt und wird in den ersten sieben Jahren veranlagt. Bedingung dafür ist, dass wir dem Kind die Möglichkeit geben, mit Spielmaterialien, die die Fantasie anregen, zu spielen und zu gestalten, d.h. die Welt mit allen Sinnen zu begreifen. Deshalb legen wir im Waldorfkindergarten Wert auf naturbelassenes Spielmaterial, mit welchem das Kind schaffend tätig werden kann, ohne dass das dabei seine Phantasiekräfte von zu stark Vorgegebenem bestimmt werden.
Die Seele des Kindes stärken (Resilienzförderung)
Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandskraft eines Menschen gegenüber mehr oder weniger schweren psychischen, biologischen oder psychosozialen negativen Einflüssen oder Erlebnissen. Resilienz ist keine angeborenen Persönlichkeitseigenschaft, sondern wird im Laufe des Lebens, besonders in den ersten Kindheitsjahren, aus der Interaktion mit Bezugspersonen und der realen positiven Bewältigungserfahrung entwickelt.
„Das Kleinkind kann sich die Welt des Spielens nicht selbst erschließen. Es muss zunächst eine gewisse Zeit lang von Bezugspersonen in sie eingeführt werden. Kleinkinder brauchen präsente, lebendige Betreuer.“ (J. Bauer)
Die verlässliche stabile Bindung an zwei Bezugskindergärtner/innen und eine feste Gruppe, wie sie in unserem Kindergarten für das Kind erlebbar wird, trägt wesentlich zum Aufbau einer gesunden Bindungsfähigkeit beim Kind bei. Bei uns erleben die Kinder emotional warmes, offenes, aber auch klar strukturiertes Erziehungsverhalten der Bezugspersonen. Das Leben in der altersgemischten Gruppe bildet das soziale Verantwortungsgefühl des Einzelnen.
Über einen bloßen Aufbewahrungsort hinaus möchte unser Waldorfkindergarten die Start- und Entwicklungsbedingungen des einzelnen Kindes verbessern. Das macht eine frohe, lernintensive und glückliche Kindheit aus.
Kinder brauchen vor ihrer Schulzeit keine einseitige Intellektualisierung. Sie brauchen die aufmerksame Begleitung der Eltern und gut ausgebildeter Pädagogen, die ihnen eine Orientierung und die Chance zum Lernen in einer liebevollen Atmosphäre geben. Nur so können sie ihren eigenen Weg finden.