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Am 14.01.2015 hielt Herr Dr. Roggatz (Kindergarten- und Schularzt) in unserem Kindergarten einen Vortrag zum Thema „Sinn und Bedeutung von Kinderkrankheiten“. Der Vortrag war gut besucht und es herrschte eine freundliche und interessierte Stimmung. Dr. Roggatz beschrieb den typischen Verlauf der Kinderkrankheiten im Ganzen und auch im Einzelnen. Wie der Organismus des Kindes durch die Auseinandersetzung mit der Kinderkrankheit gestärkt wird und ebenso die eigene Persönlichkeit des Kindes, da die Kinderkrankheit dem Kind hilft, Einflüsse aus dem Erbgut zu überwinden. Kinderkrankheiten geben dem Immunsystem die Möglichkeit sich zu erproben, zu kämpfen, sich zu stärken. Wenn dem Kind die Möglichkeit genommen wird, kann das Immunsystem geschwächt werden und Allergien und chronische Krankheiten können dann auftreten. Gerade das Fieber und seine heilende Kraft spielt in der Entwicklung des Kindes und des Menschen eine wichtige Rolle -„Gebt mir die Macht, Fieber zu erzeugen und ich heile jede Krankheit“ (Parmenides, griechischer Arzt und Philosoph). Es gab viele Fragen aus der Runde der Besucher, z. B. wie und warum können bei einer Kinderkrankheit Komplikationen auftreten?Nach der Erfahrung von Dr. Roggatz kommt es sehr selten zu Komplikationen, wenn man den natürlichen Krankheitsverlauf nicht stört, sondern unterstützt. Auch die Sorge vor Fieberkrämpfen ist seiner Meinung nach unbegründet, da diese Krämpfe sehr selten vorkommen. Es ist offensichtlich, dass nach jeder überstandenen Krankheit, die Kinder einen Entwicklungsschub gemacht haben, nochmal mehr in der Welt angekommen sind, sich Konturen gebildet haben (Gesicht) und sie ein Stück mehr zu sich gefunden haben. Was kann es für eine Familie bedeuten eine Kinderkrankheit begleiten zu wollen, wenn aber beide Elternteile berufstätig sind?Es braucht viel Zeit und Geduld seitens der Eltern, die nicht immer mit ihrem Berufsleben vereinbar sind und man sollte sich gut überlegen, ob man diesen Auffand leisten kann und mag. Gibt es beim Kinderarzt wirklich eine Aufklärung über Kinderkrankheiten und Impfen?Dazu sagt Herr Dr. Roggatz, die Ärzte seien dazu verpflichtet Aufklärung zu leisten, leider bestehe die Aufklärung jedoch meist darin, mitzuteilen wann die nächste Impfung ansteht. Alle diese Fragen wurden mit Herrn Dr. Roggatz besprochen. Am Ende betonte er noch mal wie wichtig die Rekonvaleszenz sei. Ein Kind brauche meistens nach einer Kinderkrankheit, z.B. bei Keuchhusten, bis zu drei Wochen Zeit sich zu erholen. Es war ein sehr interessanter und aufschlussreicher Abend. Vielen Dank an den Kindergarten und an Herrn Dr. Roggatz. |